Fragen und Antworten

Nachfolgend stehen einige FAQ’s (Frequently Asked Questions – Oft gestellte Fragen), mit Antworten von Byron Katie.

Frage: Wie steht’s mit Selbstkritik? Kann The Work dabei helfen?

B.K.: Wenn ich einen Gedanken habe, wie z.B.: „Ich sollte erfolgreicher sein“ (finanziell, in Beziehungen, als Vater oder Mutter, etc.), kann ich mich mit Hilfe der vier Fragen erforschen. Stimmt es (ist es wahr), dass ich erfolgreicher sein sollte? Meine Antwort könnte „Ja“ lauten. Kann ich wirklich wissen, dass das stimmt? (Wie sieht die Wirklichkeit aus? Ich bin so erfolgreich, wie ich bin.) „Nein, das kann ich eigentlich nicht wirklich wissen.“ Jetzt kommt die grosse Frage – die Frage, die es sorgfältig zu betrachten gilt: Wie behandele ich mich und andere, wie lebe ich, wenn ich an dieser Überzeugung festhalte? (Fühle es.) Ich kann die Geschichte eines Ichs fortsetzen, und wie mir nichts richtig gelingt. Ich kann mich schlecht fühlen, was mich lähmt, und dann mache ich noch weniger. Ich kann mich mit anderen vergleichen und ziehe dabei immer wieder den Kürzeren. Wer wäre ich ohne diese Überzeugung (dass ich erfolgreicher sein sollte)? Es könnte mir leichter fallen, erfolgreich und voller Energie zu sein.

 

Frage: Es fällt mir sehr schwer, über andere zu schreiben. Ich weiss, dass ich das Problem bin. Warum kann ich nicht über mich selbst schreiben?

B.K.: Wir richten The Work nach aussen, denn alles ausserhalb von uns ist eine direkte Spiegelung unseres Denkens. Es geht um Dich. Die meisten von uns haben jahrelang unsere Kritik und unsere Beurteilungen an uns selbst gerichtet und es hat nichts gelöst. Wenn ich Dich hingegen beurteile und dann dieses Urteil umkehre, führt das immer zur Selbst-Erkenntnis. Ich kann weiterspielen und mich fragen, was Erfolg für mich bedeutet und untersuchen: „Erfolg bedeutet mehr Geld – ist das wahr?“ usw.

 

Frage: Wir wissen alle, dass es falsch und nicht sehr freundlich ist, andere zu beurteilen – was dann?

B.K.: Andere beurteilen ist das, was Menschen am besten können. Wir tun gerne so, als würden wir niemanden beurteilen, aber So-tun-als-ob nimmt uns das Gefühl von Beklemmung nicht ab. Ich fordere Dich auf, andere schriftlich zu beurteilen, es zu entwickeln und absichtlich kleinlich zu sein. Hast Du noch nicht bemerkt, wie einfach es ist, zu sehen, wie andere ihre Probleme lösen und glücklicher sein könnten? Jedoch manchmal, wenn Du ein ähnliches Problem hast, bist Du vielleicht verwirrt und Dir ist nicht klar, wie Du vorgehen sollst. Gut! „Beurteile Deinen Nächsten, schreibe es auf, stelle die Vier Fragen, kehre die Beurteilung um.“ The Work ist ein chirurgischer Eingriff. Gute Besserung!

 

Frage: Muss ich schreiben? Kann ich nicht einfach nur die Fragen stellen und dann die Beurteilungen umdrehen, wenn ich ein Problem habe?

B.K.: Der Verstand bewegt sich mit Lichtgeschwindigkeit. Halte den Teil, der die Quelle des Ärgers oder der Verletzung ist, dadurch an, dass Du ihn zu Papier bringst. Nun verhält er sich ruhig genug, um ihn mit The Work zu untersuchen. Indem alle sechs Schritte niedergeschrieben werden, wird das Thema so vollständig wie möglich erfasst, damit der grösstmögliche Nutzen daraus gezogen werden kann. Dies ist eine Operation. Sei der Chirurg – sei gründlich. Bringe The Work eine Zeit lang zu Papier, und The Work wird Dich automatisch auflösen.

 

Frage: Was mache ich, wenn ich keine Probleme mit Menschen habe? Kann ich über Dinge oder Institutionen schreiben?

B.K.: Ja. Du kannst The Work auf jede Überzeugung, die auftaucht oder jedes Thema, das Dir Unbehagen bereitet, anwenden. Wenn Du die Vier Fragen und die Umkehrung beherrschst, beginne damit, die Beurteilung anderer Themen aufzuschreiben, wie z.B. Deinen Körper, Krankheit, die Karriere, „die Anderen“ oder Gott, und verwende einfach den Ausdruck „mein Denken“ anstelle des entsprechenden Themas, wenn Du zu der Untersuchung kommst. Beispiel: Mein Körper sollte jung und flexibel sein. Stimmt das? Mein Denken sollte jung und flexibel sein. Ist das nicht genauso wahr oder wahrer? Ich möchte, dass mein Körper gesund ist. Wenn ich AIDS hätte, könnte dieses Denken recht hoffnungslos erscheinen. Ein gesunder Körper hat mich sowieso noch nie glücklich gemacht. Umgekehrt würde es heissen: „Ich möchte ein gesundes Denken haben.“ Ein gesunder Verstand konzentriert sich nicht auf eine äussere Quelle. Ein Körper ist eine äussere Quelle. Ich sollte kein AIDS haben. Stimmt das? Der Doktor sagt, ich habe AIDS. Wessen Angelegenheit ist das? Es ist die Gottes und die meines Arztes. Meine einzige Angelegenheit ist, meinen Verstand in jedem Moment zu heilen und damit aufzuhören, mir selbst Angst einzujagen, was sogar noch dazu führen kann, das Immunsystem zu schwächen.

 

Frage: Du sagst, es ist nicht meine Angelegenheit, wenn jemand den ich kenne, sich selbst oder anderen Schaden zufügt. Ist das nicht total verantwortungslos?

B.K.: Es könnte so scheinen, aber meiner Erfahrung nach geht es hier um totale Verantwortlichkeit. Ich bin 100% dafür verantwortlich, wie ich mir Schaden zufüge, insbesondere mit meinem Denken über andere. The Work schafft Klarheit in mir und versetzt mich in eine viel bessere Ausgangslage, um anderen helfen zu können. Wer wird hilfreicher sein: jemand der urteilt, dass der andere sich ändern muss, oder jemand, der sich selber geändert hat und klar sehen kann, durch die Augen von Liebe und Verständnis? Wenn du wirklich aufhörst, dir Schaden zuzufügen, wird die andere Person dich fragen, wie du das gemacht hast. Denn niemand möchte leiden.

 

Frage: Ich glaube nicht an Gott. Kann mir The Work trotzdem von Nutzen sein?

B.K.: Ja. Ob Atheist, Agnostiker, Christ, Jude, Moslem, Buddhist, Hindu, Heide – wir haben alle eines gemeinsam: Wir wollen Glück und Frieden. Solltest du des Leidens müde sein, lade ich dich zu The Work ein.

 

Frage: Ist die Untersuchung ein Denkprozess? Wenn nicht, was ist sie dann?

B.K.:  Die Untersuchung scheint ein Denkprozess zu sein, aber tatsächlich ist sie ein Weg, das Denken aufzulösen. Gedanken verlieren ihre Macht über uns, wenn wir erkennen, dass sie einfach im Verstand erscheinen. Sie sind nicht persönlich. Mit The Work lernen wir, nicht vor unseren Gedanken zu flüchten oder sie zu unterdrücken, sondern ihnen mit offenen Armen zu begegnen.

 

Frage: Ich habe dich sagen hören, dass du eine Liebhaberin der Realität bist. Was ist dann mit Krieg, Vergewaltigung und all diesen furchtbaren Dingen in der Welt? Duldest du das einfach stillschweigend?

B.K.: Ganz im Gegenteil. Ich bemerke, dass ich leide, wenn ich glaube, dass es das alles nicht geben sollte, obwohl es das gibt. Kann ich den Krieg in mir beenden? Kann ich aufhören, mir selbst und anderen mit meinen Gedanken und Handlungen Gewalt anzutun? Sonst setze ich ja durch mich genau das fort, was ich in der Welt beenden möchte. Ich beginne damit, mein eigenes Leid, meinen eigenen Krieg zu beenden. Und das ist eine Lebensaufgabe.

 

Frage: Was du also sagst, ist, dass ich die Realität einfach akzeptieren sollte, wie sie ist, und mich nicht mit ihr anlegen sollte. Ist das richtig?

B.K.: The Work sagt nicht, was irgendjemand tun oder nicht tun sollte. Wir fragen einfach: Welche Auswirkung hat es, sich mit der Realität anzulegen? Wie fühlt sich das an? The Work erforscht die Ursache und Wirkung des Anhaftens an schmerzhafte Gedanken, und in dieser Untersuchung finden wir unsere Freiheit.

 

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