Unterstützende Prinzipien
Auch wenn The Work das Ende aller Glaubenssätze ist, ist die Kenntnis einiger in der Tiefe wirkender Prinzipien sehr hilfreich. Sie sind einfach und einleuchtend. Es erleichtert das Leben, sie sich einmal bewusst gemacht zu haben.
Was ist, ist. Probleme entstehen dadurch, dass wir die Wirklichkeit anders haben wollen, als sie ist. Aus diesem Anrennen gegen die Realität entsteht Schmerz. Wir ändern die Realität nicht, nie! Wenn es regnet, dann regnet es. Wenn irgendwo Krieg herrscht, dann ist dort Krieg. Der Krieg endet nicht rascher, wenn wir unseren eigenen Krieg hinzufügen. Sich mit dem Sein, mit dem was ist, anzulegen ist das gleiche, als wollte man einer Katze das Bellen beibringen – das wäre wohl nicht sehr befriedigend. Ich weiss, dass die Wirklichkeit gut ist, weil ich Anspannung, Angst und Frustration erlebe, wenn ich mich mit ihr anlege. Ich verliere – nicht nur manchmal, sondern jedes Mal – 100%! Ich will, dass sich die Wirklichkeit ändert? Hoffnungslos! Lass mich mein Denken ändern. Manche mögen einwenden: „Wenn ich nicht mehr gegen die Wirklichkeit ankämpfe, dann werde ich ja passiv.“ Doch ist das wahr? Was gibt mir mehr Kraft: „Ich hätte meinen Job nicht verlieren sollen“, oder „Ich habe meinen Job verloren. Was kann ich nun tun?“
Es gibt drei verschiedene Angelegenheiten im Universum: Meine, Deine und Gottes. Wenn ich einfach weiss, was für mich momentan das Beste ist, dann bin ich liebenswürdig. Das ist meine Angelegenheit, das ist mein Leben. Wenn ich mich darin übe, bleibe ich gesund, effektiv und stressfrei. Von diesem inneren Standort aus lebe ich als klares und liebendes Beispiel des Friedens – Dein Freund ohne jegliche Bedingung. Den meisten Kummer verursachen wir uns, wenn wir in den Angelegenheiten von jemand anderem sind: Wenn wir der Existenz (Gott) vorschreiben, wie sie zu sein hat, oder wenn wir andere Menschen verbessern wollen. Anzunehmen, dass ich weiss, was das Beste für Deinen Weg ist, ist reine Überheblichkeit. Ich nehme dabei an, dass ich auf lange Sicht gesehen mehr als Du oder Gott über Dein Leben und Wohlergehen weiss. Das Ergebnis dieser Überheblichkeit ist Anspannung, Sorge und Angst. Einsamkeit entsteht, wenn ich mich gedanklich ausserhalb meiner Angelegenheiten bewege. „Du solltest ich lieben, so wie ich bin“ – Deine Angelegenheit. „Es sollte nicht regnen“ – Gottes Angelegenheit. „Du solltest weniger rauchen“ – Deine Angelegenheit
Der Zyklus der Schöpfung: Denken – Fühlen – Handeln. Fühlen ist die Auswirkung des Haftens an einer vorherigen Überzeugung. Wir denken, erleben ein Gefühl und handeln danach. Weil wir nach Gefühlen handeln, die selber dem denken von nicht geprüften Gedanken entspringen, erhalten wir das Chaos in unserem Leben aufrecht. Chaos entspricht nicht unserer Natur. Chaos ist einfach die Auswirkung davon, dass wir eine Lüge gedacht haben und infolgedessen eine Lüge leben. Beim Versuch, ihre Gültigkeit zu beweisen, machen wir weitere Überzeugungen an der ursprünglichen Lüge fest. Verwirrung entsteht… Meiner Erfahrung nach ist Verwirrung das einzige Leiden dieser Welt
Gedanken sind nicht persönlich. Gedanken kommen und gehen, dauernd denkt „es“. Doch an einigen klammern wir uns meist unbemerkt fest, wir wiederholen sie gebetsmühlenartig und definieren uns über sie. Der Gedanke ist zum Glaubenssatz geworden. Die Auswahl läuft meist völlig unbewusst ab, genau wie auch das Festhalten daran und damit das zur-Gewohnheit-werden. Doch durch den Schmerz, den sie irgendwann erzeugen, werden sie uns an der Oberfläche bewusst. Und nun haben wir eine Wahl: Wir können den zugrunde lliegenden Gedanken finden. Und wir meditieren ihn nicht weg, programmieren ihn nicht um, verdrängen ihn nicht. Im Gegenteil: Wir machen The Work, heissen ihn willkommen und untersuchen ihn. Dann lässt er uns los
Ursache und Wirkung. Wenn Angst (oder Wut, Depression, Stress usw.) erlebt wird, gibt es immer einen Gedanken hinter diesem Gefühl. Der Gedanke ist die Ursache, das Gefühl die Wirkung. Bisher haben wir versucht, die Wirkung zu verändern (durch Ablenkungen wie, Sex, Essen, Alkohol, Drogen, …), um vorübergehend Trost zu finden und scheinbar weiterhin alles unter Kontrolle zu haben. Hat das wirklich funktioniert? Ohne die Untersuchung bleibt der ursprüngliche Gedanke als versteckte Ursache vorhanden und bringt weitere Konzepte hervor. Der Verstand geht dann seiner Aufgabe nach – nämlich Anhaltspunkte zu sammeln, um zu beweisen, dass er Recht hat: „Paul liebt mich nicht. Er hört nie zu, wenn ich rede. Er schreit die ganze Zeit rum…” Ich kann versuchen, mich von den daraus resultierenden Gefühlen abzulenken, oder ich kann die Ursache untersuchen. Wenn ich ein unangenehmes Gefühl habe, suche ich den dahinter liegenden Gedanken („Paul sollte mich lieben“, „er sollte mir zuhören“, „er sollte nicht rumschreien“, „…“), und prüfe ihn, indem ich ihn aufs Papier bringe und vier Fragen stelle. Ich versuche nicht, das Gefühl zu verändern. Ich mache The Work und bemerke, dass das Gefühl sich ändert – und mein ganzes Leben ebenso. Das ist die Kraft der Wahrheit. Ich lade Dich ein, Dich auf ein unangenehmes Gefühl zu freuen (Ja!). Es ist ein Alarmzeichen, welches Dich wissen lässt, dass Du an einem ungeprüften Glaubenssatz anhaftest, und es an der Zeit ist, The Work zu machen. Finde Klarheit durch die Untersuchung, und begegne Deinem Unbehagen mit Verständnis. Warum auf etwas oder jemanden ausserhalb von Dir warten, um Dir Zufriedenheit und Harmonie zu bringen? Frieden ist immer in Dir präsent – nur vier Fragen weit weg…